Die Geschichte des Kurländer Palais

Seit dem Jahresbeginn 2009 befindet sich das Notariat (zunächst über elf Jahre unter der Führung von Herrn Notar Dr. Georg Schildge und seit März 2020 - nach dessen Ausscheiden mit Erreichen der Altersgrenze zum Ablauf des Monats Februar 2020 - unter der Führung von Herrn Notar Christian Salzig) im Westflügel des wiedererstandenen Kurländer Palais am ehemaligen Zeughausplatz, jetzt Tzschirnerplatz 3 - 5. Zerstört in der unseligen Bombennacht des 13./14. Februar 1945 ist dieser bedeutende Barockbau den meisten Dresdnern nur noch als Ruine in Erinnerung, von dem neben der Fassade ein Kellergewölbe erhalten waren, wo jahrzehntelang der Jazzclub „Tonne“ betrieben wurde.




Erbaut wurde das Palais zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Johann Christoph Knöffel für Graf August Christoph von Wackerbarth, wobei möglicherweise auch Teile eines älteren Vorgängerbaus in den Baukörper integriert wurden. Prägende Elemente dieses Gebäudes sind neben der markanten Fassade die beiden inneren Lichthöfe, welche dem Palais - besonders in warmen Frühlings- und Sommernächten - einen toskanisch-mediterran anmutenden Charakter verleihen. Nach ihrer Wiederherstellung sind diese Innenhöfe sehr gut als Aufführungsort für Theater- oder Musikveranstaltungen geeignet.  

Seinen Namen „Kurländer Palais“ erhielt das Gebäude von einem späteren Eigentümer, Prinz Carl, Sohn des Chevalier de Saxe und Enkel August des Starken, der zeitweilig Herzog von Kurland war. Ab etwa 1798 war das Palais Wohnsitz des ersten sächsischen Königs Friedrich August I. Diente das Gebäude während der Befreiungskriege und der Zeit der französischen Besatzung Anfang des 19. Jahrhunderts als Lazarett, wurde es anschließend Sitz der „Königlich Chirurgisch-Medizinischen Akademie“, ab den 20er Jahren des 20. Jahrhundert des Sächsischen Heimatschutzes. Älteren Dresdnern bekannt sein dürften auch die zahlreichen Puppenspielaufführungen im Kurländer Palais, die sich großer Beliebtheit bei Jung und Alt erfreuten. Die bei der Restaurierung des Gebäudes freigelegte Wandbeschriftung weist darauf hin, dass das Gebäude In den letzten Jahren vor seiner Zerstörung auch noch für das Landesgesundheitsamt genutzt wurde.

Dank ihres ehrgeizigen Vorhabens ist es den Bauherren gelungen, den Bürgern dieser Stadt ein Stück ihrer scheinbar verlorenen Vergangenheit wiederzugeben. Damit ist das Kurländer Palais nicht nur ein wichtiges Baudenkmal aus dem 18. Jahrhundert, sondern gleichzeitig auch ein Zeichen engagierten Bürgersinns beim Wiederaufbau Dresdens.

E-Mail
Anruf
Karte
Infos